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Warum Sie den Artikel "ziemlich schlecht" finden leuchtet mir nicht ein, da Ihre Kritik sich doch im Artikel wiederfindet: Also die selbstverständliche Forderung, alle Sichtweisen, "Fakten" etc zu berücksichtigen, und eben nicht vorab zu selektieren .

Aber der Artikel weißt doch auf ein (altes aber aktuelles) Problem hin, nämlich die vermeintliche Möglichkeit neutraler Berichterstattung bei Wiedergabe von "Fakten" oder dem sich darbietenden Ereignis, bei der dann nur perpetuiert wird, was vorherrschende Meinung, Praktik etc. ist. Ich hab Youngs Text auch gelesen, Ihre Rückschlüsse finde ich jedoch für die Entwicklung politischer Institutionen aufschlussreicher als für den Journalismus. Theoretisch lässt sich auch in einem Schlachthaus so berichten, dass durch die Darstellung (Deskription) der Einzelheiten klar wird, was dort abläuft, also nicht etwa die märchenhafte Produktion "leckerer" Entenbrust. Dies als Barbarei zu bezeichnen, ist dagegen ein Werturteil - ein Unterschied der sich schon im Gegensatz zur Deskription ziehen lässt.
Ist jetzt halt die Frage, ob ein Artikel auch immer zulässt (Platz, Narrativ) über alle Einzelheiten zu berichten. Wenn er das nicht kann, liegt meines Erachtens hier das Problem, das der Artikel erst anprangert. Aber wie gesagt: deskriptives und normatives lässt sich schon trennen...


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